BMW5er Reparaturanleitung :: Die bremsanlage

BMW5er Reparaturanleitung / Die bremsanlage

Das hydraulische fußbremssystem besteht aus dem hauptbremszylinder, dem bremskraftverstärker und den scheibenbremsen für die vorder- und hinterräder. Folgende modelle haben anstelle der scheibenbremsen hydraulisch betätigte trommelbremsen für die hinterräder: 520/6, dieselmodelle und 520 i bis 4/86, sowie alle 4-zylindermodelle.

Das bremssystem ist in zwei kreise aufgeteilt. Beim modell -e28" (alle ab 7/81) wirkt ein bremskreis vorn rechts/hinten links, der zweite vorn links/hinten rechts. Beim älteren modell (-e14") wirkt ein bremskreis auf alle vier räder, wahrend der zweite kreis zusätzlich die vorderräder mit druck versorgt. Bei ausfall eines bremskreises, zum beispiel durch undichtigkeit, kann das fahrzeug über den anderen bremskreis zum stehen gebracht werden. Der druck für beide bremskreise wird im tandem-hauptbremszylinder über das bremspedal aufgebaut.

Der bremsflussigkeitsbehälter befindet sich links im motorraum über dem hauptbremszylinder und versorgt das ganze bremssystem mit bremsflüssigkeit.

Der bremskraftverstärker speichert einen teil des vom motor erzeugten ansaug-unterdruckes (der dieselmotor besitzt hierzu eine spezielle unterdruckpumpe). Über entsprechende ventile wird dann bei bedarf die pedalkraft durch den unterdruck verstärkt.

Die vorderen und hinteren scheibenbremsen sind seit 7/81 mit sogenannten faustbremssätteln ausgestattet. Das heißt, in jedem bremssattel werden beim bremsen die bremsbeläge nur von einem kolben gegen die bremsscheibe gedrückt. Vor 7/81 wurden an den vorderrädern vierkolben-festsattelbremsen, an den hinterrädern zweikolben-festsattelbremsen eingebaut.

Die feststellbremse wird über seilzüge betätigt und wirkt auf die trommelbremsen der hinterräder. Bei fahrzeugen mit hinteren scheibenbremsen befinden sich an den hinterrädern zusätzlich 2 kleine trommelbremsen, die in den bremsscheiben integriert sind, da sich die scheibenbremse als feststellbremse nicht gut eignet. Die trommelbremsen werden dann ausschließlich über den handbremshebel der feststellbremse betätigt.

Beim reinigen der bremsanlage fällt brernsstaub an. Dieser staub kann zu gesundheitlichen schäden führen. Deshalb beim reinigen der bremsanlage darauf achten, daß der bremsstaub nicht eingeatmet wird.

Die bremsbelage sind bestandteil der allgemeinen betriebserlaubnis (abe). Außerdem sind sie vom werk auf das jeweilige fahrzeugmodell abgestimmt. Es empfiehlt sich deshalb, nur von bmw beziehungsweise vom kraftfahrtbundesamt freigegebene bremsbeläge zu verwenden. Diese bremsbeläge haben eine kba-freigabenummer.

Es empfiehlt sich, beim kauf von scheibenbremsbelägen für modelle mit verschleißanzeige gleich die verschleißfühler mitzukaufen, da die bisher eingebauten beim wechsel der bremsbeläge beschädigt werden beziehungsweise so abgenützt sind, daß sie ausgetauscht werden müssen.

Das arbeiten an der bremsanlage erfordert peinliche sauberkeit und exakte arbeitsweise. Falls die nötige arbeitserfahrung fehlt, sollten die arbeiten an der bremse von einer fachwerkstatt durchgeführt werden.

Verbrauchte, alte bremsflüssigkeit auf einer sammelstelle für sonderabfall abgeben, nicht einfach wegschütten oder dem hausmüll mitgeben. Gemeinde- und stadtverwaltungen informieren darüber, wo sich die nächste sammelstelle befindet.

Hinweis: auf stark regennassen fahrbahnen sollte während des fahrens die bremse von zeit zu zeit betätigt werden, um die bremsscheiben von rückständen zu befreien. Durch die zentrifugalkraft wird wahrend der fahrt zwar das wasser von den bremsscheiben geschleudert, doch bleibt teilweise ein dünner film von silikonen, gummiabrieb. Fett und verschmutzungen zurück, der das ansprechen der bremse vermindert.

Wird das fahrzeug nach einer regenfahrt abgestellt, insbesondere im winter bei streusalzeinwirkung, ist es zweckmäßig, die bremse vorher mit leichter pedalkraft bis zum stillstand zu betätigen. Dadurch trocknen die bremsscheiben und können nicht so leicht korrodieren. Korrodierte scheibenbremsen erzeugen beim abbremsen einen rubbeleffekt. Der sich auch durch längeres abbremsen nicht beseitigen läßt. In diesem fall müssen die bremsscheiben erneuert werden.

Nach dem einbau von neuen bremsbelägen müssen diese eingebremst werden. Während einer fahrstrecke von rund 200 km sollten unnötige vollbremsungen unterbleiben. Andererseits sollten die scheibenbremsen nicht zu gering belastet werden, weil sonst bremsscheiben-korrosion und verschmutzung der bremsbeläge begünstigt werden. Starkes abbremsen aus höheren geschwindigkeiten begünstigt die selbstreinigung der scheibenbremse. Eingebrannter schmutz auf den bremsbelägen und zugesetzte regennuten in den bremsbelägen können zur riefenbildung auf den bremsscheiben, verminderter bremswirkung sowie bremsenquietschen führen.

Siehe auch:

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