BMW5er Reparaturanleitung :: Das diesel-prinzip

Beim dieselmotor wird reine luft in die zylinder angesaugt und dort sehr hoch verdichtet. Dadurch steigt die temperatur in den zylindern über die zündtemperatur des dieselöls an. Wenn der kolben kurz vor dem oberen totpunkt steht, wird in die hochverdichtete und etwa 600 c heiße luft dieselöl eingespritzt.

Das dieselöl zündet von selbst, zündkerzen sind also nicht erforderlich.

Bei sehr kaltem motor kann es vorkommen, daß durch die verdichtung die zündtemperatur nicht erreicht wird. In diesem fall muß der motor vorgeglüht werden. Dazu befindet sich in jeder wirbelkammer eine glühkerze, die den brennraum aufheizt.

Damit der kalte motor besser anspringt, wird zusätzlich der spritzbeginn der einspritzpumpe in richtung früh verstellt, dadurch wird der kraftstoff früher in die heiße luft eingespritzt.

Sobald die kühlmitteltemperatur +17 c überschreitet, schaltet ein temperaturschalter am kühlmittelflansch den spritzbeginn über den kaltstartbeschleuniger an der einspritzpumpe automatisch zurück.

Der kraftstoff wird von der kraftstoff-förderpumpe und der verteiler- einspritzpumpe aus dem kraftstoff-vorratsbehälter angesaugt. In der einspritzpumpe wird der für die diesel-einspritzung erforderliche hohe druck von ca. 160 Bar aufgebaut und der kraftstoff entsprechend der zündfolge auf die einzelnen zylinder verteilt. Die eingespritzte kraftstoffmenge wird durch einen ladedruckabhängigen vollastanschlag begrenzt.

Dazu ist die einspritzpumpe mit dem turbolader durch eine schlauchleitung verbunden, durch die der ladedruck zur regelung übertragen wird. Über die einspritzventile wird der diesel-kraftstoff jeweils zum richtigen zeitpunkt in die vorkammer des betreffenden zylinders eingespritzt. Durch die form der vor- oder wirbelkammer erhält die angesaugte luft beim verdichtungshub eine bestimmte wirbelbewegung, so daß sich der eingespritzte kraftstoff optimal mit luft vermischt.

Bevor der kraftstoff in die einspritzpumpe gelangt, durchfließt er den kraftstoffilter. Dort werden verunreinigungen und wasser zurückgehalten. Es ist deshalb äußerst wichtig, den kraftstoffilter entsprechend der wartungsvorschrift auszuwechseln.

Die einspritzpumpe ist wartungsfrei. Alle beweglichen teile der pumpe werden mit dieselöl geschmiert. Angetrieben wird die einspritzpumpe durch den zahnriemen, der auch die nockenwelle antreibt.

Da der dieselmotor als selbstzünder nicht durch spannungsunterbrechung der zündanlage abgeschaltet werden kann, besitzt er ein magnetventil. Durch ausschalten der zündung wird die spannungsversorgung für das magnetventil unterbrochen, und das ventil verschließt den kraftstoffkanal. Dadurch ist sichergestellt, daß die kraftstoffzufuhr vor einrasten des lenkschlosses gesperrt ist. Das magnetventil wird beim starten des motors über den zünd-anlaßschalter mit spannung versorgt und öffnet daraufhin den kraftstoffkanal.

    Siehe auch:

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